Spazieren

Berlin, Berlin spricht, Street Art

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„Going on a walk“ heißt wörtlich übersetzt auf einen Lauf/Gang gehen. Hm. Seltsamer Ausdruck, echt. Und obwohl ich von so manchem Briten gehört hab, Englisch sei der Schokostreusel auf dem Sahnehäubchen auf dem Marshmallow auf der Kirsche, was Kultur, Lyrik und Kunst angeht, finde ich doch immer wieder, dass Deutsch den Nagel öfter auf den Kopf trifft.
Wobei man jetzt fragen könnte, was dieses „Spazieren“ eigentlich genau heißen soll..

Egal, ich war jedenfalls am Wochenende ne Runde aus. Eigentlich konnte ich mich kaum aufraffen, denn ich war sehr lange tanzen und dementsprechend spät (oder früh) im Bett. Wenn man da so eingekuschelt mit Katzen ummantelt liegt, will man eigentlich nicht mehr aufstehen.
und wenn ich „man“ sage, meine ich „ich“.

Trotzdem saß ich plötzlich in der U-Bahn auf dem Weg zum Mauerpark. Mauerpark scheint irgendwie immer eine gute Idee zu sein – bis man da ist. Ich frage mich wirklich jedes Mal, wieso ich dachte, so weit für einen hässlichen Park mit einem völlig überteuerten Touri-Flohmarkt fahren zu müssen. Ich bin dann stattdessen einfach irgendwelche Straßen lang, hab 2 Euro in den Photoautomat geworfen (das hab ich lang nicht mehr getan) und hab das Tageslicht genossen. Wie wunderbar lang hell es jetzt schon ist! und so warm! Am Liebsten würde ich schon die Bäume auf den Balkon stellen, aber ich befürchte eine weitere Kältewelle..

Font

Retusche, Street Art, Zeugs

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Etwas, was man in London selten sieht: Schlechtes Design. Berlin steckt voller unbändige Hässlichkeiten. Ich selbst bin ebenfalls Mediengestalter und habe direkt im ersten Schuljahr gelernt, dass der Kunde einen wirklich schlechten Geschmack hat. Offenbar ist den deutschen Gestaltern die Qualität ihrer Layouts egal, denn der Kunde ist König, und wenn die Anwaltskanzlei Comic Sans als angebliche Hausschrift angibt, dann ist das eben so. So entstehen schlimme Schreibfehler an den Dönerbuden und Asia Imbissen, so entstehen niveaulose Einladungen zur Silber-Hochzeit, so wird also das Erscheinungsbild von Berlin verunglimpft.

In London hingegen haben die Kunden entweder Geschmack, oder sie hören auf die professionelle Beratung ihrer Gestalter. Das ist wirklich wahnsinnig wundervoll, wenn selbst das „Nicht ins Wasser springen“-Schild in einer angenehmen Schriftart gesetzt wird.

Park & Garten

Natur, On tour, Schwarzweiß

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Als ich das letzte Mal in London war, hatte ich ja dummerweise meine Kamera verloren. Da waren schöne Fotos aus dem Hyde Park und den Kensington Gardens drauf. Plan war also dieses Mal, ein paar der Motive nachzuschießen. Leider fand ich dieses Mal kein Rotkehlchen, dafür aber (unfotogene) Papageien. Die haben da grüne Winz-Papageien im Hyde Park. Im Winter. Es hat geschneit! Ich dachte immer, die brauchen warme Temperaturen!

Anders

Selbstportrait

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Ach so, und ich hab da mal was Neues. Und damit mein ich nicht nur das Tattoo am Oberarm. Wirklich, die Innenseite der Oberarme waren beide Male sehr fiese Stellen für mich (und der rechte auch noch schlimmer, als der linke).

Das neue Tattoo ist übrigens eine Ginsterkatze. Es war ein Wannado vom Künstler Lemonsmiff. Ich wollte schon länger mal zu ihm, hab mich sofort in die Ginsterkatze und das Wort „Ginsterkatze“ an sich verguckt, und als ich das Tier googelte, mochte ich die Wikipedia-Beschreibung so gern.. „Ginsterkatzen sind nachtaktive Einzelgänger. Tagsüber schlafen sie in Felsspalten“ – irgendwie kann ich mich damit identifizieren.

Jedenfalls, Tattoo ist großartig geworden, Liam aka Lemonsmiff ist ein wahnsinnig sympatischer Kerl, meine neue Haarfarbe ist Cerise von Directions, das Halsband ist von Jessica Wilcock, der BH von Lonely Lingerie und die Pyjamahose, die eigentlich nicht mit ins Bild sollte, ist das Pusheen-Modell von H&M. Beste!

Dekadent

Fremdportrait

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Ich mache seit einiger Zeit das ein oder andere Accessoire selbst. So auch dieses Kopfdings für eine Kostumfeier mit dem Motto „Dekadenz“. Bei Etsy kostet sowas gerne mal ab 100€ aufwärts. Ich weiß, es ist eine schlechte Angewohnheit, aber ich denke mir oft „Das kann ich auch alleine“. Und das stimmt auch. Offenbar liegen mir alle kreativen Bereiche, sei es Musik, Kunst oder Handwerkliches. Solange ich etwas schaffen kann, kriege ich das irgendwie hin. Das Kopfdings hat geschätzte 30€ in Eigenproduktion gekostet, plus natürlich etliche Stunden Kleinarbeit und einige Brandblasen (ich hasse die Heißklebepistole).

Vor ein paar Tagen hat mir jemand gezeigt, wie leicht man Latex verarbeiten kann. Wirklich, es ist eigentlich ein Witz. Das Outfit für die nächste große Fetisch-Party im April mach ich dann jetzt also dezent selbst. Solange ich eine Idee im Kopf hab, kann ich das irgendwie auch umsetzen – nur welche Idee nehme ich? Sobald sich eine neue Schaffens-Tür öffnet, werde ich überflutet mit neuen Ideen. Ganz zu schweigen von all den alten Ideen, die ich ja meistens immernoch gut finde..

Apropos Fetisch-Party, ratet mal, wer wieder in London ist fürs Wochenende. Spoiler: It’s me. Ich versuche, ein paar der verlorenen Hyde Park-Fotos nachzuschießen.

Der Finger am Auslöser: S.